Cable Car Bell Ringing-Contest
Schöner die Glocken nie klingen
von Petra Siehndel
Seit 1955 sorgt der traditionelle Cable Car Bell Ringing Contest für reges Interesse und ausgelassene Stimmung. Das Spektakel wird jedes Jahr Mitte Juli am Union Square ausgetragen. Die Cable Car Nummer 62, die bis 1954 zwischen O'Farrell und Market fuhr, ist die Bühne des kurzweiligen Events.
Carl Payne hat seit 1977 schon zehn Mal den Contest gewonnen und gehört damit zu den Champions seiner Liga. Er darf sich mit dem liebevollen Titel "Ding Dong Daddy" schmücken. Al Davison schaffte es mit seinem Gebimmel sogar in die San Francisco Symphony in die Aufführung von Josef Strauss's "Firebell Polka". Der Miss Cable Car Contest indes wurde aufgegeben, da es eine Zumutung für die Damen war, an einem kühlen und nebligen Tag im Badeanzug mit vor Kälte steifen Fingern die Glocken zart zu läuten.
Die Cable Cars sind ein Wahrzeichen der Stadt und die San Franciscaner lieben sie abgöttisch. Als Mayor Roger Lapham die Cable Cars 1947 zugunsten von Dieselbussen verschrotten wollte, startete Frieda Klussmann eine erfolgreiche Kampagne gegen die Idee von Lapham. Eine überwältigende Majorität der San Franciscaner entschied sich für den Erhalt der Cable Cars. Seither erfreut sich der Contest gleichfalls großer Beliebtheit bei den San Franciscanern wie den Touristen.
Die Lords of the ringers 2009 - Leonard Oats (links) und Frank Ware (rechts)