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The Avalon Ballroom
Die Legendenschmiede im neuen Glanz
von Uwe Kratzmaier

Heute Abend unternehmen wir einen Ausflug in das berühmt-berüchtigte Nachtleben der Stadt, aber abseits der vielbefahrenen Straßen, der überall bekannten Clubs, Kneipen oder anderer Treffpunkte der Erlebnishungrigen. Wir gehen auf ein Konzert und gleichzeitig 35 Jahre zurück in der Geschichte des Rock'n Roll....
in den weltberühmten Avalon Ballroom in S.F., 1268 Sutter St., Ecke Van Ness....

Schon der Name erweckt Erinnerungen an nebelverhangene phantastische Städte, die von Elfen, Zauberern und stolzen Rittern bewohnt werden und die wahre Geschichte des Ballsaales steht dem Märchen in nichts nach. Hier wurden Träume wahr und Namen an die Öffentlichkeit getragen, die heute fester Bestandteil der Musikgeschichte sind. Nach dem verheerenden Erdbeben von 1906 als Tanzhalle und Ballsaal gebaut, rückte das Gebäude in den Sechzigern an das Licht der Öffentlichkeit als Konzerthalle. Chet Helmes, einer der legendären Väter der S.F. Musikszene, führte das Avalon zu Ruhm und Ehren mit Auftritten von damals noch relativ unbekannten Bands mit seltsamen Namen wie Big Brother and the Holding Company, Quicksilver Messenger, Captain Beefheart and his Magic Band, natürlich The Greatful Dead und die neue, damals noch völlig unbekannte Leadsängerin von Big Brother, Janis Joplin.
Innerhalb kürzester Zeit lief das Avalon den anderen Konzerthallen in San Francisco Rang und Namen ab und Janis Joplin zog sich Bill Grahams immerwährenden Zorn mit folgendem Kommentar zu: "Das Fillmore ist ein Laden, wo Matrosen hingehen, um was fürs Bett zu finden".
Unglücklicherweise scheiterte der rosa Traum schon nach zwei Jahren an der Realitätsbarriere, Chet Helms war, im Gegensatz zu Bill Graham, ein Hippie-Prophet und kein Geschäftsmann. Schlechtes Management und das wachsende Mißtrauen einer Stadtverwaltung, die mit kritischen Augen diese Revolution beobachtete, entzog dem Avalon Ballroom im November 1968 die Lizens für Live Music und der Traum war zu Ende.
Für die nächsten 30+ Jahre verblieb das Avalon im Dornröschenschlaf, wurde in ein Kino umgewandelt, dann wieder in eine Konzerthalle, niemand schien so richtig zu wissen, was mit diesem geschichtsträchtigen Gebäude anzufangen war. Bis zum Januar diesen Jahres, als ein unbekannter junger Entrepreneur aus einer Hippie-Kommune in Mendocino County plötzlich den Ballsaal als Konzerthalle wiedereröffnete und die Geschichte weiterschrieb.

Wir parken das Auto in einer Allee hinter dem Regency-Center hinter einem riesigen Tour-Bus mit getönten Scheiben und schlendern Richtung Haupteingang auf der Sutter St., geniessen die letzten Sonnenstrahlen eines schönen Frühlingsabends in San Francisco. Fußgängerbarrikaden und eine lange Warteschlange deuten darauf hin, dass hier heute Abend etwas außergewöhnliches geschieht. Wir ignorieren die wartende Menschenschlange und steuern zielstrebig auf den bedrohlich aussehenden Türsteher zu, der bei meinem Anblick eine imposante Kollektion von Goldzähnen zur Schau stellt, mich brüderlich umarmt und uns die Türen öffnet.
Ein langer Treppenaufgang, zu unserer Linken eine schweigende, unbewegliche Rolltreppe aus den Kinotagen des Gebäudes, am Ende der Treppe weist uns ein klassizistischer Kronleuchter den Weg Richtung Ballsaal.
Und hier sind wir inmitten eines verschwenderisch dekorierten Ballsaales im viktorianischen Stil, mit hohen Stuckdecken, die von mächtigen Säulen getragen werden und einem Balkon, der die Umkleideräume der Bands sowie einen grandiosen Blick auf die Bühne eröffnet. Deckenhohe Vorhänge verbergen die cremeweißen Wände, um den Echo-Effekt zu mildern, aber wir stehen gebannt und fühlen uns als Teil der unsterblichen Musikgeschichte dieser Stadt.



An einem Ende des Saales die Bühne, die den Raum dominiert, imposante Lautsprechertürme auf beiden Seiten der Bretter, die die Welt bedeuten machen klar, dass hier Tacheles geredet wird und der glitzernde Beleuchtungs-Rig, den ich höchstpersönlich vor und hinter der Bühne installierte, verspricht eine Show vom Feinsten.
Auf der Bühne herrscht das übliche Chaos, Bühnenhelfer, die Verstärker und Gitarrenständer und andere Zutaten einer Show auf der Bühne plazieren, Tontechniker, die Mikrophone aufstellen und Unmengen von Kabeln über die Bühne ziehen und ein- und ausstecken, Musiker, die versuchen, sich inmitten all dieses Tohuwabohus auf den Sound-Check vorzubereiten...
Türsteher, die auf ihrem Weg Richtung Arbeit lautstark verkünden, dass sich in 30 Minuten die Türen öffnen und jeder auf seinem Platz sein muss. Die üblichen letzten Minuten im Showbusiness...

Dann ist es soweit, die hektische Aktivität auf der Bühne ebbt ab, Zeit für den Soundcheck und aus den Umkleideräumen und wartenden Tour Bussen strömen berühmte Namen und weltweit bekannte Gesichter. Heute Abend sind es Michael Franti und seine Band Spearhead, die unter meiner Beleuchtung die Menge zum Kochen bringen werden und obwohl ich weiß, dass es eine lange Nacht wird, bin ich, wie üblich, adrenalingeladen und hellwach und freue mich tierisch auf diesen Abend und die Show...
Unten am Haupteingang öffnen sich die Türen, jeder Besucher geht durch den Ausweis-check und die Suche nach Waffen und illegalen Drogen. Kameras sind nicht erlaubt und niemand unter 21 Jahren, und wer den Test besteht, läuft mit strahlendem Gesicht die Treppen hoch Richtung Glückseligkeit...
Der Laden ist ausverkauft heute abend.
It's gonna be a kick-ass show......
We promise

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