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The natural wonderland
von Petra Siehndel
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Von einem Besuch in Mendocino träume ich schon seit meiner Kindheit, als 1969 im Radio hoch und runter der gleichnamige Hit von Michael Holm gespielt wurde. Allerdings hatte ich zu dieser Zeit keinen blassen Schimmer, wo sich Mendocino befindet. Das Lied ist mir bis heute in Erinnung geblieben, weil Mendocino exotisch klingt und fernab der Welt, in der ich aufwuchs. Eines Tages entdeckte ich dann auf meiner Landkarte, dass die Stadt in Kalifornien liegt. So entschlossen wir uns kurzerhand zu einem Wochenend-Abstecher in die 1.000 Seelen Gemeinde, die ca. 3,5 Autostunden nördlich von San Francisco direkt am Pacific liegt.

Auf gehts zu einer 3-Tages-Tour. Im Internet haben wir uns ein entzückendes Cottage ausgesucht und gebucht, das etwas ausserhalb des Ortskerns liegt, dafür aber absolute Ruhe bieten soll. Wir könnten am Highway 1 entlang fahren, entscheiden uns aber für die Route entlang Highway 101 North und biegen dann auf den Highway 128 Richtung Küste ab. Ich wußte nicht, dass diese "2 lane winding road" durch das reizvolle Weinanbaugebiet Anderson Valley Wine Country & Forest führt. Auf der Route finden Sie exakt siebzehn Wineries, die zum Probieren und Relaxen einladen. Anders als in den bekannten Wineries Napa und Sonoma, die inzwischen sehr touristisch anmuten, strahlen die Wineries entlang des Highway 128 dörflichen Charme mit bunten Blumenwiesen und sauberen Vorgärten aus, deren Baustil und Lage jedoch nicht minder imposant sind. Sie kommen an kleinen Orten, wie Yorkville, mit gerade einmal 317 Einwohnern vorbei, die es sich in ihrem Paradies gut gehen lassen und von der ortseigenen Winery "Maple Creek" mit köstlichem kalifornischen Wein versorgt werden. Keine halbe Stunde später gelangen wir nach Boonville. Boonville ist nicht nur der größte Ort im Anderson Valley - bemerkenswert ist, dass die Bewohner seit über 100 Jahren einen eigenen Dialekt sprechen, der seinerzeit entwickelt wurde, um Neuigkeiten bzw. Tratsch unter sich zu behalten. Auf "Boont", wie sich der Dialekt nennt, werden dann sicherlich nach jedem rauschenden Beer Fest, das jährlich und seit 40 Jahren gefeiert wird und den Ort über seine Grenzen hinweg bekannt gemacht hat, delikate Details über die Angewohnheiten der Nachbarschaft besprochen. Die Brauerei gehört zu einer der besten in Kalifornien. Das Beer Fest findet im Mai statt und wird von der Brauerei gesponsort, sodass es für alle free beer gibt.
Sollten Sie in Boonville Station machen, dann beeindrucken Sie deren Einwohner doch mit ein wenig Boont:

Aplenty Bahl Steinber Horn - means a really great beer.
Apple Head - a girl friend.
Horn of Zeese - cup of coffee (A local hunter-camp cook nicknamed Zeese, from his initials Z.C., made bitterly strong coffee.)
Bahl Gorms -good food
Bahl Hornin’ - good drinking

Boonville

Im Juni findet ein anderes, beachtliches Event in Boonville statt: Das Sierra Nevada World Music Festival (22.-24. Juni).

Von Boonville geht es über Philo nach Navarro, ein Ort, der seinen Namen dem durch den Ort fliessenden Fluß verdankt - dem Navarro River.


Navarro River, der direkt in den Pacific mündet

Allein von Philo bis Navarro fahren wir an 12 Wineries vorbei. In bester Laune stimme ich den alten Song an, hake aber beim Refrain, der in Vergessenheit geraten ist. Uwe erinnert sich und stimmt mit seiner tiefen, warmen Stimme ein und so wiederholen wir gemeinsam den Refrain, den wir mit lautem Lachen in einer Kurve verhallen lassen. Die Landschaft ist wunderschön und der Highway gesäumt von riesigen Redwoods. Ich schaue lächelnd aus dem Fenster und genieße den Duft der Eukalyptusbäume. Ich kann schon den Ozean riechen als wir vom Highway 128 auf den Highway 1 einbiegen und uns Mendocino nähern. Nach einer Kurve, wo der Navarro River in den Pacific mündet, sind es nur noch wenige Minuten nach Mendocino, wo wir gleich in unsere Ferienwohnung einchecken. Bei strahlendem Sonnenschein inspizieren wir das romantische und mit Liebe zum Detail eingerichtete "The Larkin Cottage" , das in einen kleinen Garten eingebettet ist mit eigenem hot tub.


The Larkin Cottage

Nachdem die Koffer ausgepackt sind, machen wir uns auf den Weg in den Ortskern von Mendocino. Die Stadt ist eine Perle mit hübschen Häusern, wunderschönen Vorgärten und einem Hauch Erinnerung an einstige Hippiezeiten. Jedes Haus in Mendocino hat einen Wassertank im Garten, da die Stadt über kein Wasserwerk verfügt, das die Bewohner versorgt. Aber, wie das genau funktioniert, laß ich besser mal Uwe erklären.
Uwe: Die Wassertürme, die das Stadtbild beherrschen sind stumme Zeugen der Pionierszeit, als die Wasserversorgung noch mit vergleichsweise primitiven Methoden sichergestellt werden mußte. Das Prinzip ist gleichermaßen simpel und genial und versorgt seit tausenden von Jahren Arm und Reich mit der lebensspendenden Flüssigkeit. Nehmen sie eine größere Wassermenge in einem Holzfaß und erheben Sie es über die Höhe eines Hauses, das es versorgen soll und egal, wie viele Hähne und Ventile und Verzweigungen an das Fass angeschlossen sind, der durch die Gravitation verursachte Wasserdruck bleibt überall der selbe, denn Flüssigkeiten lassen sich nicht komprimieren. Der Wasserspiegel in den wettergeschwärzten Redwoodfässern wird durch elektrische Pumpen erhalten, die ihrerseits aus Brunnen und Zisternen versorgt werden. Unser kleines Cottage war etwas moderner ausgestattet mit elektrischer Pumpe, aber auch hier verrät der kreisrunde Betondeckel im Garten mit Wasserrohren, die in die Tiefe führen, dass das köstlich schmeckende, frische und eiskalte Wasser aus dem Küchenhahn aus dem felsigen Boden gepumpt wird.



Im einzigen Supermarkt in der Stadt finden Sie fast ausschließlich Bio-Lebensmittel, die den Preisen in Supermärkten in San Francisco in nichts nachstehen. Die Menschen in Mendocino sind, wo immer wir auch einkehren, sehr offen und lassen sich gern auf Gespräche mit Besuchern ein. In der Stadt finden Sie viele Shops mit kunsthandwerklichen Arbeiten, was mich ein wenig an Carmel erinnert. Der Küstenabschnitt, an den sich die Stadt schmiegt, bietet einen weitläufigen, wunderschönen Blick. Der Strand selbst sieht durch das viele, vom Ozean ausgewaschene Treibholz wie von Künstlerhand gestaltet aus. Es weht eine frische Brise als wir zurück in unser Cottage fahren und im hot tub den Abend einläuten, den wir mit einem Glas Rotwein vor dem Kamin beenden.


Den nächsten Tag bleiben wir in Mendocino, bummeln durch die Strassen und an der Küste entlang, kehren zum Lunch in ein Restaurant an der Wasserfront ein, um danach am Strand des Little River faul in der Sonne zu liegen. Uwe verspürt keine Lust schon wieder ins Auto zu steigen und einen der zahllosen State Parks zu besuchen. Letzten Endes haben wir unseren Aufenthalt in Mendocino allein unserer Entspannung gewidmet, uns aber vorgenommen, beim nächsten Mal Glass Beach zu besuchen und mindestens einen State Park. So treten wir am dritten Tag nach einem ausgedehnten Frühstück in unserem Cottage den Rückweg an - dieses Mal entlang der Küste auf dem Highway 1.

An dieser Stelle sollte ich eventuell diejenigen Leser aufmerksam machen, die wie ich unter extremer Höhenangst leiden. Der Weg auf dem Highway 1 führt durch nicht unerheblich hohe Berge auf teilweise engen Serpentinen vorbei an schroff abfallenden Klippen, die zwar spektakuläre Blicke bieten, bei Menschen mit Höhenangst jedoch zu Panikattacken führen können. Seien Sie sich also dessen bewußt.

Um Mendocino herum gibt es abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten: 15 State Parks (zum Beispiel der Mendocino Headlands State Park, das Point Arena/Cabrillo Lighthouse, Mendocino-Coast Botanical Garden, Fort Bragg im Norden mit seinem Glass Beach (ein Strand ausschließlich mit Steinen aus buntem Glas), die Skunk Train und für Freunde eines romantischen Ausritts am Strand die Ross Ranch.


Weitere Infos zum The Larkin Cottage finden Sie unter: www.larkincottage.com/
zum Anderson Valley unter www.andersonvalleychamber.com
Die Stadt mit der Bahn entdecken www.skunktrain.com



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