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   Lake Tahoe
Lake in the sky
von Petra Siehndel

Lake Tahoe ist der acht tiefste See in der Welt und zweit tiefster in den USA. Er liegt 2000 Meter über dem Meeresspiegel am Ostkamm der Sierra Nevada, hat eine Länge von 22 Meilen und eine Breite von 12 Meilen. Der See hat genug Wasser, um den täglichen Bedarf von 3,5 Mio. Menschen zu decken. John Fremont und Kit Carson entdeckten den See, an dem seinerzeit der friedliche Stamm der Washoe Indianern lebte. Seinen offiziellen Namen bekam er 1945. Davor hieß er Daowago, Boupland, Mountain Lake und Bigler Lake (nach Kaliforniens drittem Gouverneur). Lake Tahoe ist ein ausgezeichnetes Skigebiet. 1960 fanden in Squaw Valley die Olympischen Winterspiele statt. Das Gebiet ist heute noch so ursprünglich wie zu Zeiten der Washoe Indianer, auch wenn die Infrastruktur modernsten Ansprüchen genügt.

Zwar ist unser primäres Urlaubsziel Lake Tahoe, aber auf dem Weg dahin planen wir einen Abstecher ins Napa Valley , zum Russian River und zur Bodega Bay - berühmt gewordene Filmkulisse in Hitchcocks Klassiker "Die Vögel".

Voller Vorfreude haben wir Koffer gepackt. Uwe war sogar schneller damit fertig als ich. Er freut sich ganz besonders, ist es doch sein erster Urlaub nach acht Jahren. Die Fahrt verspricht komfortabler zu werden als unsere letzten Touren, denn Uwe hat sich einen neuen Wagen gekauft - einen Volvo mit viel Beinfreiheit, Klimaanlage und beheizbaren Sitzen. Wir sind also für alle Eventualitäten gerüstet.

Erster Stop: Napa Valley
Im Radio spielen sie gerade einen Titel von Queen "Bohemian Rhapsodie" während wir bei strahlendem Sonnenschein Kurs auf die Interstate 80 Richtung Sacramento nehmen. Wir teilen uns den Highway mit Trucks, Limos und Greyhound Bussen, der rechts von den Ausläufern der Sierra Nevada begrenzt wird. Unser erstes Ziel ist St. Helena in Napa Valley, wo Uwe für uns ein kleines Cottage für eine Nacht gemietet hat. Wir fahren entlang der Weinstrasse, vorbei an so bekannten Winerys wie Mondavi, Coppola-Niemann und Sattui, um schließlich nach St. Helena abzubiegen, das ziemlich versteckt in einem Redwood Wald im White Sulphur Creek Canyon liegt. Unsere Unterkunft - das Inn and Spa "White Sulphure Springs" ist bekannt für seine schwefelhaltigen Quellen und als wir ankommen, können wir den Geruch auch wahrnehmen. Unser Cottage ist ganz süß eingerichtet, besonders der old american style Schaukelstuhl hat es Uwe angetan. Es gibt jedoch weder TV noch Telefon - zur optimalen Entspannung versteht sich. Zwar geht die Sonne langsam unter, aber wir nutzen die Zeit, um im angrenzenden Garten den hauseigenen Jacuzzi auszuprobieren. So liegen wir keine Viertelstunde später entspannt im warmen Sprudelwasser. Nur unsere Köpfe ragen aus dem Wasser und während wir uns beide selig lächelnd anschauen, denken wir wohl in diesem Moment das selbe: Es ist erstaunlich, wie wenig Anstrengung es benötigt dem Alltag zu entfliehen und sich plötzlich im Paradies zu befinden!

Nach unseren Badefreuden besuchen wir den nächstgelegenen Supermarkt und decken uns mit leckerem kalifornischen Rotwein ein. Den Abend verbringen wir vor dem Cottage bei einem wunderschönen Sonnenuntergang, der von einem grandiosen Zikadenkonzert untermalt wird. Am nächsten Morgen frühstücken wir im am Haupthaus angrenzenden Garten. Die Sonne strahlt, der nahe Wald verströmt einen würzigen Geruch und um uns herum flattern geruhsam Schmetterlinge. Wie von selbst widmen wir unsere Aufmerksamkeit diesem Umfeld, das die Bewegungen entspannt, den Blick schweifen läßt über die saftig grüne Sommerwiese und die Konzentration auf so unwichtige Dinke lenkt, wie einen Schmetterling, der sich in einem kleinen Zweig voller Tannennadeln verfangen und sich die Flügel ramponiert hat. Mit unendlicher Geduld befreie ich die kleine Elfe von dem Ungetüm. Die zarten Flügel sind jedoch stark beschädigt und mit letzter Kraft versucht er sich in die Lüfte zu schwingen. Bienen inspizieren unsere Frühstücksteller und wir lauschen demVogelgezwitscher, das aus den lichten Höhen der Redwoods zu uns dringt.

Weiterfahrt zum Russian River
Nach dem Frühstück packen wir unsere Koffer und setzen unsere Fahrt Richtung Russian River fort. Wir fahren von Napa nach Sonoma Richtung St. Rosa vorbei an endlosen, funkelnden Weinfeldern. Die Weinbauer befestigen kleine Alustreifen an den Reben, um die Vögel fern zu halten. Die Sonne reflektiert die Alustreifen und beim Vorbeifahren blitzen sie in der Sonne auf, so dass die Weinfelder schon von weitem funkeln. Das sieht sehr schön aus. Auf unserem Weg nach Guerneville machen wir einen Abstecher zur Bodega Bay, die als Kulisse für Hitchcocks Film "Die Vögel" diente. Wir finden jedoch ein schlichtes Fischerdorf vor, was von meiner Vorstellung einer Filmkulisse weit entfernt ist.

   Bodega Bay - und 1 Vogel..

In Guerneville hat Uwe auch ein kleines Cottage für zwei Nächte gemietet. Das River Village, wie sich die Anlage nennt, liegt an der Hauptstrasse, gleich gegenüber des Russian River. Das Cottage ist um einiges günstiger als das in Napa, aber erstaunlich komfortabler mit einem grossen Badezimmer, TV und kleiner Küche. Die Inneneinrichtung ist eine wild zusammengewürfelte Mischung aus haitianischen Bildern, mexikanischen Wandteppichen, afrikanischen Möbeln und last but not least einer goldenen Spüle im schlichten Küchenholzregal. Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt haben, setzen wir uns wieder ins Auto und fahren zum Fluß. Es ist sehr heiß und in der Hoffnung auf ein erfrischendes Bad, habe ich meinen Bikini angezogen. Das Ufer ist weitläufig und grobsteinig. Ich ziehe meine Flip-Flops aus und teste die Temperatur des Wassers. Es ist erfrischend und so wate ich an der seichten Uferstelle durchs Wasser. Uwe sitzt im Sand und beobachtet meine Exkursion. So richtig kann ich mich nicht entscheiden im Fluß zu schwimmen, was aber an meiner Einstellung liegt, denn ich schwimme nie in unbekannten Gewässern, vor allem nicht, wenn außer mir keiner im Wasser ist.

  Russian-River-Wassertest...

Nachdem ich mich gegen ein ausgiebiges Bad entscheide, fahren Uwe und ich in die Stadt. Guerneville ist eine kleine, waschechte Cowboystadt mit vielen kleinen Geschäften und einer Bar, wie aus guten alten Cowboyzeiten. Dort kehren wir um die Mittagszeit ein, um unsere durstigen Kehlen mit einem gekühlten "Corona" zu stillen. Uwe unterhält sich angeregt mit den beiden Männern die hinter der Bar stehen über Hans, dem einst die Bar gehörte. (gebürtiger Deutscher, dem auch das "Zeitgeist" in San Francisco gehörte, der sich aber später in Guerneville niederließ und dort vor einigen Jahren zusammen mit seinem Lover tod aufgefunden wurde). Nach einer halben Stunde verlassen wir die Bar und bedanken uns bei den beiden für das spendierte Bier. Am Abend wird es regnerisch und eigentlich freue ich mich darauf, endlich weiter zum Lake Tahoe zu fahren mit meinem insgeheimen Wunsch, doch noch einmal in ausgelassener Badefreude ins Wasser springen zu können.




Unser Ziel: Lake Tahoe
Am nächsten Morgen sind die Koffer schnell gepackt und weiter geht es zum Lake Tahoe. Wir fahren über den Donner Pass in der Sierra Nevada, der steil ansteigt. Oben angekommen zeigt unser Thermometer gerade noch 5 Grad an. Die Bergspitzen sind schneebedeckt und ein eisiger Wind weht uns ins Gesicht. Seinen Namen verdankt der Pass George Donner, der sich 1846 zusammen mit James Frazier Reed und deren Familien sowie 31 bezahlten Begleitern von Springfield, Illinois auf den Weg nach Kalifornien in der Hoffnung auf ein besseres Leben machte. Reed hatte zuvor in dem Buch von Lansford W. Hastings "The Emigrant's Guide to California and Oregon" gelesen, dass es eine geheime Abkürzung, den sogenannten "Hustings Cutoff" gab. Da er einer der Führer des Trecks war, begeisterte ihn die Idee der Abkürzung., obwohl keiner wußte, ob der Weg für Planwagen passierbar war. Die Abkürzung erwies sich jedoch als Sackgasse und die Siedler saßen abgeschnitten von der Welt in den Bergen fest, bis sie im Oktober vom Wintereinbruch überrascht wurden. Traurige Berühmtheit erlangte die Geschichte durch den darauf folgenden Überlebenskampf. Zunächst wurden alle verfügbaren Tiere verspeist, schließlich Tierfelle und Leder und zuletzt die eigenen Toten, um den Hungertod zu entgehen. Von den 87 Mitgliedern konnten lediglich 47 gerettet werden. Bis heute halten sich Gerüchte, dass nicht immer der Tod eines Siedlers abgewartet wurde, sondern gelegentlich nachgeholfen. Sie galten als Kannibalen und ihre Nachfahren werden bis heute mit dem vielleicht berühmtesten Kannibalismus-Fall der USA in Verbindung gebracht.

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